Schulpsychologische Beratungsstelle:
https://www.bildung-stmk.gv.at/service/schulpsychologie/Beratungsstellen-und-Erreichbarkeiten.html
Besser Fördern
Standortbezogenes Förderkonzept
Mittelschule Stadl an der Mur
Schuljahr 2022/23
Die Förderung der SchülerInnen kann als grundlegender pädagogischer Auftrag sowie als elementares
Prinzip des Unterrichts verstanden werden. Der Begriff Fördern umschließt einerseits die bestmögliche
Entwicklung elementarer Leistungspotenziale der SchülerInnen, andererseits soll durch einen gezielten
Förderunterricht Lernversagen und somit einer negativen Leistungsbeurteilung bestmöglich
entgegengewirkt werden.
Schulstandortbezogene Förderkonzepte werden mit dem Ziel, die derzeit am Standort umgesetzten
Fördermaßnahmen zu visualisieren als auch zu konkretisieren, verfasst. Nachfolgend sollen diese unter
Betrachtung der Förderung auf differenten Ebenen zusammengefasst werden:
Expliziter Förderunterricht:
Der Förderunterricht an der Mittelschule Stadl findet in den Hauptgegenständen Deutsch, Mathematik
und Englisch statt, wobei explizit zwischen Fördern und Fordern unterschieden wird. Förderunterricht
richtet sich somit nicht nur an leistungsschwache SchülerInnen, sondern verfolgt ebenso die Zielsetzung
einer Förderung über die grundlegenden Leistungsansprüche hinaus, besonders für jene SchülerInnen,
welche den Besuch einer weiterführenden Schulform beabsichtigen. Der Besuch des Förderunterrichts
erfolgt grundsätzlich auf freiwilliger Basis, wobei Lehrpersonen gemäß dem § 19 Abs. 3a des
Schulunterrichtsgesetzes („Frühwarnsystem“) einzelne SchülerInnen zum Förderunterricht verpflichten
können, wenn diese von einem gravierenden Leistungsabfall betroffen sind und der Förderunterricht als
notwendige Maßnahme, um den / die SchülerIn vor Schulversagen zu bewahren, angesehen wird. Darüber
hinaus stellt der Förderunterricht für Lernende, die im betreffenden Pflichtgegenstand auf Schwierigkeiten
stoßen, ein zusätzliches Lernangebot dar. Die für das jeweilige Schuljahr vorgesehenen Förderstunden
werden jeweils zu Semesterbeginn vom / von der jeweiligen FörderlehrerIn bekanntgegeben, die konkrete
Einteilung der SchülerInnen erfolgt zeitnah vor den Terminen und wird nochmals im Mitteilungsheft
notiert bzw. über Schoolfox ausgesendet. Insgesamt stehen pro Unterrichtsfach innerhalb eines Semesters
2
neun Stunden an Förderunterricht zur Verfügung, dies entspricht 0,5 Wochenstunden pro
Hauptgegenstand.
Förderung von SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache:
SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache erhalten die Möglichkeit, über das Sprachunterrichts-Tool
Digi-DAZ Grundlagen der deutschen Sprache zu erlernen sowie ihren Wortschatz zu erweitern. Zudem
erhalten Lernende mit außerordentlichem oder auch ordentlichem Status zusätzliche, speziell auf die
individuellen Sprachbedürfnisse ausgerichtete Förderung von dafür geeignetem Lehrpersonal.
Begabtenförderung:
Die SchülerInnen haben entsprechend ihrer Begabungen die Möglichkeit, ab der 7. Schulstufe zwischen
den Wahlpflichtfächern Italienisch und Lebenskunde zu wählen. Somit können einerseits Begabungen auf
der sprachlichen Ebene gefördert werden, andererseits können die Lernenden ihre Fähigkeiten und
Fertigkeit in Bezug auf alltägliche Anforderungen (Digitale Grundbildung, 10-Finger-System, Finanz- und
Wirtschaftswesen, Rechtsfragen, Gesunde Ernährung etc.) erweitern. Im Fachbereich Informatik haben
die SchülerInnen zudem die Chance, den ECDL-Führerschein zu erwerben und somit ihre IT-Kenntnisse
grundlegend zu erweitern. Zudem erhalten die SchülerInnen durch die Teilnahme an Wettbewerben
(Kängurutest, Borg-Athlon, Ski-Cross, Lidl-Schullauf etc.) alljährlich die Möglichkeit, ihre Begabungen unter
Beweis zu stellen und sich gleichzeitig mit SchülerInnen anderer Schulen zu messen. Die enge Kooperation
mit der Musikschule Murau ermöglicht überdies die Förderung musikalischer Talente und Fertigkeiten an
unterschiedlichen Instrumenten.
Angebot für den Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen:
Als grundlegender Ansatzpunkt hinsichtlich einer gezielten Kompetenz- und Interessensförderung kann die
am Bildungscampus Stadl-Predlitz mögliche Teilnahme an differenten Modulen gesehen werden. Die
SchülerInnen können innerhalb eines Schuljahres sechs verschiedene Module besuchen, welche Angebote
beginnend bei sportlichen und handwerklichen Tätigkeiten, über Schwerpunktsetzungen im
Ernährungsbereich, bis hin zu Themenschwerpunkten der MINT-Fächer umfassen. Neben
interessensbasiertem Unterricht findet somit auch eine gezielte Vorbereitung auf den weiteren (Aus-)
Bildungsweg der SchülerInnen – ausgehend von der jeweiligen Schwerpunktsetzung – statt.
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Zur Unterstützung der Selbst- und Sozialkompetenz wird eine enge Zusammenarbeit mit der
Schulsozialarbeiterin unserer Bildungsregion gepflegt. Ausgehend von der Festlegung unterschiedlicher
Themenschwerpunkte über das gesamte Schuljahr hinweg, stehen etwa Thematiken wie die Stärkung der
Klassengemeinschaft, das eigene Lern- und Arbeitsverhalten, der Umgang mit Konflikten, Selbst- und
Fremdwahrnehmung etc. im Zentrum der Unterrichtsarbeit.
Zudem trägt die Teilnahme an den berufspraktischen Tagen als auch der Unterrichtsgegenstand
Berufsorientierung dazu bei, individuelle und speziell auf die beruflichen Zielbilder der Lernenden
angepasste Kompetenzen zu erwerben. Überdies wird im Zuge der Durchführung verschiedener Projekte
mit wechselnden Themenschwerpunkten auf die individuellen Interessen der Lernenden eingegangen
sowie eine fächerübergreifende Kompetenzerweiterung ermöglicht. Ebenso trägt projektorientiertes
Lernen und das Arbeiten in Gruppen zur Förderung der Sozial- und Teamkompetenz bei. Besonders in der
ersten Klasse - als auch speziell im Unterrichtsgegenstand Soziales Lernen - findet der Aspekt „Lernen
lernen“ eine besondere Berücksichtigung bei der Projekt- und Unterrichtsplanung.
Neben fachlichen Kompetenzen wird an dieser Schule außerdem auf den Erwerb überfachlicher
Kompetenzen besonders Wert gelegt. Die SchülerInnen sollen ausgehend von ihrem eigenen Potenzial
dazu befähigt werden, in differenten Situationen als auch in unterschiedlichen sozialen Rollen angemessen
und verantwortungsbewusst handeln sowie sich adäquat verhalten zu können.
Als ein besonderer Vorteil in Hinblick auf eine gezielte Förderung können an der Mittelschule Stadl die
kleinen Klassengrößen genannt werden. Durch die geringe SchülerInnenzahl ist ein zielgerichtetes Fördern
und eine Unterstützung ausgehend von spezifischen Bedürfnissen der Lernenden möglich. Für
SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowie für Kinder mit Lernschwächen werden zudem
individuelle Förderpläne verfasst, welche die aufzuholenden bzw. die innerhalb eines Semesters zu
erlernenden Inhalte konkretisieren und der gezielten Förderung des jeweiligen Schülers / der jeweiligen
Schülerin einen Rahmen geben sollen. In Hinblick auf eine gezielte Förderung von SchülerInnen mit
sonderpädagogischem Förderbedarf wird zudem eine enge Zusammenarbeit mit dem Diversitätsmanager
unserer Bildungsregion Herrn Michael Sackl, BEd gepflegt.
Leseförderung wird an unserer Schule durch die Verankerung des Themenschwerpunktes „Lesen in allen
Fächern“ repräsentiert. Lesen darf nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts sein, sondern wird in allen
Unterrichtsgegenständen gezielt eingebunden und speziell unter Berücksichtigung und Anwendung
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differenter Lesetechniken (Selektives Lesen, Lautleseverfahren, flüssiges Lesen, orientierendes Lesen etc.)
im Unterricht trainiert.
Nahtstellen:
In der ersten Klasse wir den SchülerInnen zu Beginn genügend Zeit gegeben, um sich an die neue
Unterrichtssituation zu gewöhnen. Der Klassenvorstand /die Klassenvorständin der ersten Klasse bereitet
die SchülerInnen gezielt auf die neuen Aufgaben und Anforderungen, die an der Mittelschule an sie gestellt
werden, vor. Anhand einzelner Kompetenzstanderhebungen wird in den Gegenständen zu Beginn der
Leistungsstand der SchülerInnen erhoben und folglich versucht, an bereits Gelerntes anzuknüpfen und den
Lernenden somit ein gezieltes Weiterlernen und einen bestmöglichen Übergang in die neue Schulform zu
ermöglichen.
Besonders für die 3. und 4. Klasse steht die weitere Bildungslaufbahn im Zentrum der Unterrichtsarbeit,
wobei dem Unterrichtsfach Berufsorientierung hierbei ein besonderer Stellenwert beigemessen wird. Den
SchülerInnen wird durch den Besuch unterschiedlicher Bildungsmessen, der Durchführung einzelner
Kompetenz- und Interessenschecks (Berufskompass, Talente-Center etc.) und zahlreichen, spezielle auf
die weitere Bildungsentscheidung ausgerichteten Projekten (Girls-Day, Boys-Day, Projekt-Werkboxen,
Fachvorträge etc.) die Möglichkeit des Hineinschnupperns in unterschiedliche Berufe geboten. Neben den
für alle verpflichtenden Berufspraktischen Tagen in der 4. Klasse können die SchülerInnen zudem das
Angebot individueller Schnuppertage in Anspruch nehmen.
Die Schulleitung
Heike Nauschnigg, BEd MA
Berufsorientierung an unserem Schulstandort
Es dauert nicht mehr allzu lange und die Schülerinnen und Schüler müssen sich für einen Weg in die Zukunft entscheiden. Unser Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die berufliche Zukunft vorzubereiten, keine Entscheidung aufzuzwingen oder bereits getroffene Entscheidungen in irgendeiner Weise zu beeinflussen.
Die Anforderungen an die Menschen in der Berufs- und Arbeitswelt nehmen ständig zu, sodass eine Vorbereitung darauf für die Schule unabdingbar geworden ist.
Im österreichischen Schulwesen ist der Berufsorientierungsunterricht daher in der 7. und 8. Schulstufe in allen Schularten als „verbindliche Übung“ verpflichtend im Ausmaß von je 32 Unterrichtsstunden (dies entspricht einer Wochenstunde) verankert. Berufsorientierung kann entweder fächerintegrativ – d.h., dass Berufsorientierungsstunden im Rahmen mehrerer anderer Pflichtgegenstände abgehalten oder als eigenes Fach unterrichtet werden.
Berufsorientierung bedeutet in groben Zügen allgemein „Vorbereitung der jungen Menschen auf die Arbeits- und Wirtschaftswelt sowie auf die Ausbildungs- und Berufswahl".
In der Schulnachricht und im Jahreszeugnis wird die Teilnahme an der verbindlichen Übung „Berufsorientierung“
vermerkt.
Im Rahmen der Berufsorientierung werden folgend angeführte Kernlernziele des Lehrplanes berücksichtigt:
Berufsorientierung soll dazu führen, dass die Schüler/innen
Abgesehen von den Inhalten in den einzelnen Unterrichtsgegenständen (z.B. Persönlichkeitsbildung, Bewerbungen verfassen, Berufsbilder erarbeiten, Arbeitsmarkt in Österreich, …) wird den Schülern und Schülerinnen außerdem angeboten:
7. Schulstufe:
8. Schulstufe:
Mag. WEBERHOFER Gerrit
Schulpsychlogin